Erste Weihnachtsdarstellungen sind aus Alt-St. Martin (bis 1803 auf dem heutigen Maxplatz) für die Jahre um 1600 bekannt, als man in der Weihnachtszeit eine Jesukind-Figur auf den Altar stellte. Belegt ist ab 1615 ein „Theatrum in festo Nativitas Christi“, ein weihnachtliches Theaterspiel mit lebenden Figuren in einer aus Holz gezimmerten und mit Stroh gedeckten Hütte, die vermutlich im Pfarrhof aufgebaut wurde.
Es ist anzunehmen, dass die 1610 von Fürstbischof Johann Gottfried von Aschhausen berufenen Jesuiten auch die von ihnen gepflegte Krippentradition nach Bamberg brachten. Mit der szenischen Darstellung der Weihnachtsgeschichte sollte der gläubige Betrachter einbezogen werden in das Heilsgeschehen der Menschwerdung Christi.
In Alt-St. Martin läßt sich schon im frühen 17. Jahrhundert eine Krippe mit Figuren nachweisen. Sie wurde von Weihnachten bis Lichtmess an einem Seitenaltar aufgestellt und umfasste Städte, Häuser, Mühlen, Schlösser, Berge und eine Schafherde. Die Figuren hatten Wachsköpfe und waren bekleidet.
Die Krippentradition in Alt-St. Martin endete zunächst mit der Säkularisation und dem Krippenverbot der Kurbayerischen Regierung vom 4. November 1803. Dies hatte auch den unrechtmäßgien Verkauf der Krippe zur Folge. Nach Aufhebung des Verbots für Bamberg, am 6. Dezember 1825, dauerte es noch zehn Jahre, bis 1835 eine neue Krippe angekauft wurde. Sie erfuhr im Laufe der Jahre immer wieder Erweiterungen und Umgestaltungen.
Interessierte am Krippenbau in St. Martin können gerne mitarbeiten.
Bitte nehmen Sie mit Herrn Martin Schröder Kontakt auf, der die Gruppe der Krippenbauer leitet (Tel. 0951 / 2 08 00 28).